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Starke Frauen
Fotoausstellung
Zum Internationalen Frauentag am 8. März präsentiert der Fotograf Till Mayer mit sieben Porträts von Ukrainerinnen eine Hommage an die unzähligen „starken Frauen“, die er bei seinen Reisen in der Kriegszeit in der Ukraine trifft. „Es ist gut und richtig, dass sie an so prominenter Stelle geehrt werden. Sie geben ein beeindruckendes Beispiel von Stärke und Resilienz und sind eine Quelle der Inspiration“, so Till Mayer.
Der Bamberger Kriegsreporter und -fotograf Till Mayer berichtet seit Beginn der voll umfassenden Invasion Russlands im monatlichen Turnus aus der Ukraine. Aber schon zuvor dokumentierte er den Krieg im Donbas über viele Jahre als Langzeitprojekt.
Für seine Ukraine-Berichterstattung wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seine Bilder werden weltweit ausgestellt, seine Fotos und Reportagen erscheinen in zahlreichen deutschen Zeitungen sowie in Magazinen und Online-Portalen.
Mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Kyjiw erschien kürzlich sein Foto- und Reportagenband „Europas Front - Krieg in der Ukraine“ im Dukh i Litera-Verlag in ukrainischer Übersetzung.

Elena, Odesa, Ende Januar 2023
Russlands Angriffe aus der Luft ergreifen das ganze Land. Die Energieversorgung in Odesa ist durch die gezielten Angriffe aus der Luft schwer getroffen. Doch die Menschen geben nicht klein bei. Elena freut sich über ihren neugeborenen Erast. Schon am Tag seiner Geburt muss die junge Mutter im Luftschutz-Keller des Krankenhauses Schutz suchen.

Olena, Charkiw, Herbst 2024
Die russischen Invasoren terrorisieren die Menschen von Charkiw mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen. Zum Lernen müssen die Kinder in den Untergrund der Stadt. Gut, dass es tapfere Lehrerinnen wie Olena gibt. Die 57-Jährige bringt den Kindern in einer Behelfsschule in einer Metro-Station nicht nur nur Lesen, rechnen und schreiben bei. Sie steht zu ihnen in einer schweren Zeit. Kinder und Lehrerin kommen aus dem Viertel Saltiwka. Auch wenn es vom Krieg besonders schwer gezeichnet ist. Es bedeutet Heimat für sie.

Svitlana, Oktober 2023, Kyjiw
Svitlana hat ihren Mann im Krieg verloren, ihr Heimatort steht unter Besatzung. Russische Soldaten quälten sie dort über Monate. Mit ihren zwei Kindern ist sie nach Kyjiw geflohen. Dort will sie einen Ort für Trauernde schaffen. Ein Baum und 1000 Tulpen in einem Park. Das ist ihr Traum.

Anitas Vater ist Kubaner, sie ist mit ganzem Herzen 100 % Ukrainerin. Anita dient als Sanitäterin in der ukrainischen Armee. Schon 2014 meldete sie sich als Freiwillige, mit Beginn der vollumfassenden Invasion tritt sie erneut ihren gefährlichen Dienst an. Für russische Soldaten ist sie ein Ziel, für ihre Kameraden eine Lebensretterin. Selbst eine Verwundung hält sie nicht zurück.

Marianna, Kyjiw, Dezember 2023
Frontsoldat Vitaliy sieht seine Familie das zweite Weihnachten nicht. Der 33-Jährige weiß genau, wofür er kämpft. Seine Frau Marianna sieht das auch so. Sie steht zu seiner Entscheidung. Doch sie will die Last gerecht verteilt sehen.

Tatjana, Kupiansk, Ende Januar 2024
Die russische Armee versucht, Kupjansk wieder zurückzuerobern. Die Front ist nahe. Die örtlichen Ärztinnen und Ärzte bieten dem Beschuss die Stirn und behandeln weiter. Dabei begeben sie sich selbst in Gefahr. Teile des Krankenhauses sind durch russische Raketenangriffe zerstört. Tatjana bleibt bei den Menschen. So gibt sie Sicherheit in einer dunklen Zeit.

Jelena, nahe Kupiansk, Herbst 2022
Eine Granate schlug in den Garten von Jelena ein. Zurück blieb ein Trichter, in dem die Ukrainerin in ihrer Verzweiflung den Sohn begrub. Ihr schwer umkämpftes Heimatdorf war Monate lang unter Besatzung. Ihren Sohn töten russischen Soldaten. Wie Tausende andere Zivilisten, Opfer von Kriegsverbrechen. Jelena fordert Gerechtigkeit.